Über das Osterwochenende deutlicher Anstieg der Lawinengefahr!

 Die feuchten Luftmassen, welche uns am Mittwoch, 27. März erreicht haben, haben so manches Herz der Schneeliebhaber:innen höher schlagen lassen: In den Hauptniederschlagsgebieten - sprich Ulten-, Sulden-, Passeier- und Schnalstal -fielen in der Höhe bis zu 50 cm Neuschnee. Auch in den restlichen Landesteilen war der Niederschlag mit bis zu 30 cm Neuschnee recht ergiebig. Der starke bis stürmische Wind aus südlichen Richtungen trieb auch dieses Mal seinen Schabernack und verfrachtete den frischen Schnee in großen Mengen.

In den Hauptniederschlagsgebieten erreichten wir somit erhebliche Lawinengefahr (Stufe 3), die an große Lawinengefahr (Stufe 4) grenzte: Vereinzelt waren durchaus auch große (Größe 3) spontane Lawinen zu erwarten.

Eine Verifizierung der Prognose ist wie so oft bei solchen Situationen schwierig, da Rückmeldungen aus dem Gelände wetterbedingt kaum möglich sind.

Diese Karte zeigt die 24 Stunden Schneehöhendifferenz, das heißt vom 27. März, 01.00 Uhr bis 28. März, 01.00 Uhr. In den Kreisen stehen dabei jene Differenzen, die an den Messstationen gemessen wurden. Ausgehend von diesen Werten wird dann - unter Berücksichtigung von mehreren Faktoren, wie beispielsweise Niederschlagsintensivierung mit zunehmender Höhe über dem Meeresspiegel - die flächige Verteilung der Schneehöhendifferenz extrapoliert.

Schneereich geht es weiter...

Auch in den kommenden Tagen beruhigt sich die Lage nur bedingt. Nachdem heute, 28. März, wieder etwas Schnee gefallen ist, fallen auch morgen wieder vereinzelt ein paar Schneeflocken. Am Samstagnachmittag beginnt es in der Höhe besonders im Südstau wieder häufiger und teils auch ergiebig zu schneien. Aus heutiger Sicht kommt die größte Ladung Neuschnee dann von Ostersonntag auf Ostermontag, besonders in den Südstaulagen. Doch auch in den anderen Landesteilen fällt einiges an Neuschnee.

Im Detail ist die Lawinenprognose noch schwierig: regnet es weit hinauf muss man bei den aktuell vorhergesagten Mengen mit einem Nassschneeproblem rechnen. Über der Schneefallgrenze verfrachtet der starke bis stürmische Wind aus südlichen Richtungen den Neuschnee intensiv. Bei großen Neuschneemengen bedeutet diese Kombination hohe spontane Lawinenaktivität und durchaus auch große Lawinen. Große Niederschlagsmengen führen auch zu einem erneuten Anstieg der Gleitschneeaktivität.

Das heißt also, die Lawinensituation bleibt spannend und wird besonders am Ostermontag kritisch.

Niederschlagssummen welche vom europäischen Wettermodell in den 48 Stunden von Samstagmittag, 30. März bis Montagmittag, 1. April vorausberechnet werden. In den typischen Südstaulagen sind die Mengen am höchsten. Zur geografischen Orientierung: in Dunkelblau der Gardasee.
Aufsummierte Neuschneesummen für die nächsten Tage: Während am Samstag in der Texelgruppe auf 2517 m "nur" um 25 cm Neuschnee erwartet werden, sind bis Ostermontag weitere knappe 60 cm möglich. Danach sind aus heutiger Sicht keine großen Niederschlagsmengen in Sicht.

Mit diesen Aussichten wünscht der Lawinenwarndienst frohe Ostern !

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