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Es werden Posts vom Dezember, 2020 angezeigt.

Neuschnee mit Wind, tiefe Temperaturen und Schwachschichten: Ideale Kombination für Lawinen

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Am Montag, 28. Dezember brachte eine starke Südströmung verbreitet Schneefälle nach Südtirol. Das Besondere an dieser Südstaulage war die Schneefallgrenze, die während des gesamten Events in den Tallagen   blieb ,  auch im Unterland . In der Tat verzeichneten die südlichen Landesteile der Provinz die größten Schneemengen. Innerhalb weniger Stunden kam es zu Problemen, auch auf einigen Hauptstraßen. Verteilung der 12-Stunden-Niederschlagssummen für Südtirol - Die Schneefälle setzten bereits am Morgen gegen 7:00 Uhr ein und hielten bis in den Nachmittag gegen 15:00 Uhr an (innerhalb der Zonen variierten die Zeiten).  Trient um 13:00 Uhr mit ca. 50 cm Neuschnee. Die aus Süden kommende Störung betraf vor allem das Trentino und die Gebiete südlich von Südtirol (Foto: 28.12.2020, Gianluca Tognoni).   Verbreitet fielen ca. 20 - 30 cm Schnee, mit Spitzen von bis zu 40 - 50 cm in den zentralen Landesteilen und in den Dolomiten an der Grenze zum Trentino und Veneto. Während des Schneefalls blies

Analyse Lawinenunfall Hinterer Kitzkogel im hinteren Passeiertal und Vorschau auf die nächsten Tage

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Vier Skibergsteiger befinden sich im Aufstieg auf den knapp über 3000 m hohen hinteren Kitzkogel als sich kurz unterhalb des Grates auf 3000 m eine trockene Schneebrettlawine löst. Es handelt sich dabei um eine mittlere Lawine (Größe 2), der Anbruch ist ca 30 m breit und die Lawine ist etwa 150 m lang. Anrisshöhe 50 - 100 cm, Hangexposition West, Hangneigung im Anrissgebiet meist zwischen 45° und 50°. Der rote Kreis zeigt den Unfallort. Er befindet sich an der Grenze zu Nordtirol, nordöstlich des Timmelsjoches. Quelle:  Geobrowser Unfalllawine mit Anbruch im extrem steilen Westhang. (Foto: 20.12.2020, Lawinenwarndienst Südtirol) Alle vier Wintersportler wurden von der Lawine mitgerissen, blieben aber an der Oberfläche und konnten sich selbst befreien. Sie blieben unverletzt und konnten ins Tal abfahren. Bei der Analyse dieses Lawinenunfalls gilt es die Geländeeigenschaften zu beachten. Es handelt sich hier um ein kleines Tal, das Richtung Westen ausgerichtet ist und nach Süden hin gesc

Ruhige Woche begünstigt die Verfestigung der Schneedecke

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Eindrucksvoll zeigen sich derzeit zahlreiche Gleitschneemäuler und Gleitschneelawinen im ganzen Land. In den vergangenen Tagen hat die Gleitschneeaktivität deutlich abgenommen. Es sind jedoch immer noch vereinzelt Gleitschneelawinen möglich und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit. Gleitschneemäuler und Gleitschneelawinen in Ratschings. (Foto: 13.12.2020, Roberto Dinale)   Zahlreiche Gleitschneelawinen auf Grashängen im Ahrntal. (Foto: 11.12.2020, Franz Künig) Gleitschnee im Waldbereich in Schling. (Foto: 13.12.2020, Ulrich Veith) Das Gleitschneeproblem ist zwar für den Schneesportler oft nur zweitrangig, für Lawinenkommissionen aber durchaus problematisch. Gleitschneelawinen gefährden häufig Straßenabschnitte oder Siedlungen. Der Zeitpunkt des Abgangs ist nicht vorhersehbar, zudem können Gleitschneelawinen nicht künstlich ausgelöst werden.  Der Neuschnee der vergangenen Wochen konnte sich durch das ruhige Wetter gut setzen und verfestigen. Die Kristalle wandelten sich aufgrund des gerin

Rückblick: Enorme Schneemengen, Regen und stürmische Winde

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Eine lawinenaktive Periode liegt hinter uns. Die Schneefälle der vergangenen Tage brachten in ganz Südtirol enorme Neuschneemengen. An vielen Stationen wurden neue Rekorde der 3-Tages-Neuschneesummen erzielt. Die Niederschlagssummen über 96 h (04.12.2020 - 08.12.2020) zeigen die außergewöhnliche Niederschlagsmengen der vergangenen Tage. Verbreitet fielen mehr als 100 mm Niederschlag, im hinteren Passeiertal sogar über 200 mm.  Unsere Beobachter aus dem Ultental und dem Passeiertal registrierten eine um das vierfach höhere Schneehöhe als im Durchschnitt für diesen Zeitraum.   Beobachterdaten aus dem Ultental (Weißbrunn) und dem Passeiertal (Pfelders). In pink die aktuell gemessene Schneehöhe. Die dunkelgraue Linie zeigt die durchschnittliche Schneehöhe für diesen Zeitraum an. Der hellgraue Bereich zeigt die maximal bzw. minimal gemessene Schneehöhe. Die Schneefallgrenze pendelte im Verlauf des Niederschlagsereignisses zwischen 200m und 1800m. Während es am Freitagabend auch im Unterland

Achtung: am Wochenende sehr viel Neuschnee!

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Gestern hat es vor allem in den westlichen Landesteilen etwas Neuschnee gegeben, auch heute und in der kommenden Nacht fällt speziell im Osten etwas Schnee. Danach kommt es zu einer kurzen Wetterberuhigung bevor es am Freitag bald von Süden her zu schneien beginnt. Die Niederschläge breiten sich im Tagesverlauf auf das ganze Land aus und intensivieren sich, am längsten trocken bleibt es im Pustertal. Ergiebigen Niederschlag gibt es dann vor allem am Samstag und Sonntag, der Schwerpunkt liegt in den typischen Südstaulagen. Die Details gibt es beim  Wetterdienst Südtirol. 72 h Neuschneesumme bis Samstagmorgen. Klar erkenntlich sind die Gebiete mit den größten Neuschneesummen Ulten, Passeiertal und und die südlichen Dolomiten.  Hier möchten wir auf unsere neue  Wetterseite  auf Lawinen.report aufmerksam machen, wo man sich genaue und aktuelle Infos zu den Neuschneesummen, Wind- und Temperaturverhältnissen einholen kann. Mit den großen Neuschneemengen, in Summe sind in den Südstaulagen dur