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Es werden Posts vom Februar, 2021 angezeigt.

Hohe Nass- und Gleitschneeaktivität in Sonnenhängen, recht entspannte Situation in Nordhängen

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Die vergangenen sieben Tage waren von sonnigem, und auf den Bergen oft auch wolkenlosem und mildem Wetter geprägt. In den südlichen Tälern sind die Temperaturen bereits auf über 15°C geklettert, auf den Bergen erreichte die Nullgradgrenze schon über 3000 m. Vor allem im sonnenexponierten Gelände stieg in der Folge die Lawinenaktivität deutlich an, wir bekamen viele Rückmeldungen über Gleitschneelawinen aus steilen Wiesenhängen oder feuchte Lockerschneelawinen aus extrem steilem, felsdurchsetztem Gelände. Feuchte Lockerschneelawinen aus steilem, felsdurchsetztem Gelände oberhalb der Tschiffernaun Alm -Vals. (Foto: Florian Holzer, 21.02.2021) Zahlreiche Gleitschneeschneelawinen aus südexponiertem Gelände im Langtauferer Tal. (Foto: Josef Plangger, 22.02.2021) Diese feuchte Schneebrettlawine ist im ost- und südostexponierten Gelände auf ca. 2300 m unterhalb der Kuhleitenhütte im Skigebiet Meran 2000 aufgrund der tageszeitlichen Erwärmung und der Sonnenstrahlung abgegangen. Die eingeleitet

Temperaturanstieg - leichter tageszeitlicher Anstieg der Lawinengefahr

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Die vergangene Woche war geprägt von markanten Temperaturänderungen, die für Februar nicht ganz ungewöhnlich sind. Auf eine relativ milde Periode folgte ein Kaltlufteinbruch mit tiefwinterlichen Temperaturen am Berg und im Tal. Der Wechsel von warm auf kalt begünstigte die Verfestigung der Schneedecke, vor allem südseitig. Nordseitig bildeten sich dagegen stellenweise Schwachschichten, die in den nächsten Wochen wahrscheinlich relevant bleiben. Temperaturverlauf an der automatischen Wetterstation Teufelsegg im Schnalstal. Nach einer milden Periode kamen am 11.02.2021 polare Luftmassen. Die Temperaturen sanken unter -20 °C, der Taupunkt sogar unter -40 °C. Mit einer Warmfront am Montag stiegen die Temperaturen wieder an und am Alpenhauptkamm schneite es einige Zentimeter. Die Wärme, kombiniert mit der erhöhten Gegenstrahlung führte vor allem am Dienstag zu einer Anfeuchtung der Schneedecke. Südseitig gingen mehrere kleine oberflächliche Lockerschneelawinen ab. Auch nahm die Gleitschnee

Der Februar, ein Monat zwischen Winter und Frühling

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 Am vergangenen Sonntag sorgte eine kräftige Südströmung für einen wolkenverhangenen Himmel mit verbreitet Niederschlägen und milden Temperaturen auch auf den Bergen. Anfangs regnete es teilweise bis auf etwa 2000 m hinauf, dann sank die Schneefallgrenze allmählich überall auf unter 1500 m. Die größten Niederschlagsmengen wurden im hinteren Ultental gemessen, mit 70 cm innerhalb von 48 Stunden.  Die Karten zeigen die Niederschlagsverteilung am 7. und 8. Februar 2021.  Vor dem Schneefall brachte die starke Südströmung eine große Menge Saharastaub bis in unsere Breiten. Der Wüstensand verlieh dem Himmel eine ungewöhnlich ockergelbe Farbe. Gebietsweise lagerte sich der Sand mit den Niederschlägen auf die Schneedecke ab und bildet nun eine charakteristische Schicht, die sich bei einzelnen Schneedeckenuntersuchungen als schwach erwiesen hat.  Schnalstal mit Blick nach Süden - Hochnebel in Tallagen und ein sandfarbener Himmel mit diffuser Sonne (Foto: Lawinenwarndienst, 06.02.2021) Die milde

Langlebige Schwachschichten und teils frühlingshafte Verhältnisse

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 Aktuelle Situation  Derzeit haben wir es in ganz Südtirol mit einem Altschneeproblem zu tun, also mit persistenten Schwachschichten in der Schneedecke. Diese findet man an allen Expositionen oberhalb von ca. 2000 m. Die teils störanfälligen Schichten befinden sich häufig im mittleren Teil der Schneedecke in Form von eingeschneitem Oberflächenreif oder als kantig aufgebaute Kristalle, ober- oder unterhalb von verschiedenen Krusten. Besonders zu erwähnen ist die Kruste, die sich um Weihnachten gebildet hat. Eingeschneiter Oberflächenreif unter einer ca. 50 cm dicken Schicht aus kleinen, runden Kristallen. Sie war vermutlich verantwortlich für mehrere spontane Lawinenabgänge im hinteren Gsiesertal. Am Profilort selbst ( Link ), konnte jedoch kein Bruch mehr initiiert werden. (Foto: Lawinenwarndienst Südtirol, 04.02.2021) Gleichzeitig sind stellenweise ausgeprägte, bodennahe Schwachschichten zu beobachten, die sich durch die lange Kältephase von Anfang Jänner gebildet haben, vor allem in