Posts

Es werden Posts vom April, 2021 angezeigt.

Traumverhältnisse am vergangenen Wochenende, aktuell mäßige Bedingungen, am Wochenende wieder Neuschnee

Bild
Beginnen wir mit der Analyse der aktuellen Situation . Dazu schauen wir uns am besten den aktuellen Lawinenreport an. Aufgrund der vielen Wolken gibt es am heutigen Donnerstag keinen Tagesgang der Lawinengefahr. Wir gehen von Gefahrenstufe 2, mäßig aus. Nassschneeproblem: der Feuchteeintrag in die Schneedecke durch Schmelze und Regen führt zu einem Stabilitätsverlust. Damit sind Nassschneelawinen zu erwarten, vor allem aus Einzugsgebieten die das erste Mal angefeuchtet werden, also besonders aus Nordhängen. Altschneeproblem: Schwachschichten im unteren Teil der Schneedecke können v.a. durch große Zusatzbelastung oberhalb von etwa 2600 im steilen nordseitigen Gelände gestört werden. Viele Wolken und wenig Sonne sind das typische Bild von heute Donnerstag und auch der nächsten Tage. Im Bild Rein in Taufers, wo die Sonnenhänge schon lange aper sind, im flachen und sonnengeschützten Gelände liegt dagegen noch einiges an Schnee. (Foto: https://www.foto-webcam.eu/) Wir haben mehrere Rückmeld

Analyse der Lawinenunfälle - Frühjahrsverhältnisse erfordern eine gute Zeiteinteilung

Bild
Rückblick auf eine ereignisreiche Woche Mitte letzter Woche brachte eine Störung den Winter auf den Bergen zurück. In hohen Lagen und in Hochgebirge fielen 15 bis 30 cm, gebietsweise auch bis zu 40 cm Schnee vor allem im Süden. Die Temperaturen sanken deutlich ab. Die Verhältnisse auf den Bergen waren deshalb teils noch tief winterlich. Der Wind blies während des Schneefalls stark aus Südwest und verfrachtete den kalten Neuschnee. Verbreitet bildeten sich weiche Triebschneeansammlungen. Nach dem Schneefall drehte der Wind auf Nord und verfrachtete den Neuschnee abermals.  Messdaten an der Station Teufelsegg im Schnalstal zeigen den Temperaturrückgang, der zeitgleich mit dem Schneefall eintrat.  Stellenweise wurde der Triebschnee mit dem Nordwind auf lockerem Neuschnee abgelagert, der kurzfristig zu einer Schwachschicht wurde. Solche Schwachschichten setzten und verfestigen sich bereits nach einigen Tagen wieder. Liegt jedoch unterhalb des Neu- und Triebschnees eine lockere, grobkörnige

Tiefwinterliche Bedingungen in den vergangenen Tagen auf Südtirols Bergen

Bild
   Tiefwinterliche Bedingungen im hinteren Ridnauntal (Foto: Antonio Poch, 14.04.2021) Ende letzter Woche und zu Wochenbeginn hat eine Störung im ganzen Land für Niederschläge gesorgt. Anfangs regnete es noch bis auf ca. 2000 m hinauf, mit dem Einsickern der kalten Luft im Laufe des Montags sank die Schneefallgrenze aber rasch ab und so fiel Schnee bis auf ca. 600 m herab.   Niederschlagsmengen von Montag 12. April 2021  In den südlichen Landesteilen, d.h. vom Ortler bis zu den Dolomiten wurden die insgesamt größten Neuschneemengen registriert, mit 30 bis 40 cm, lokal auch etwas mehr. Wie so oft waren die Schneefälle von starkem Wind begleitet, zunächst aus südlichen, dann aus nördlichen Richtungen. Dieser Wind hat den Schnee stark verfrachtet. Auch die Temperaturen wurden auf den Bergen wieder winterlich und die anhaltende nördliche Anströmung führt weiterhin kalte Luft aus Nordeuropa in den Alpenraum. Damit bleiben die Verhältnisse auf den Bergen winterlich. Schneeprofil aus dem hint

Außergewöhnliche Temperaturen in der vergangenen Woche - Neuschnee in Sicht

Bild
Vor einer Woche waren die Temperaturen im Land äußerst mild, zum Teil frühsommerlich. So wurden in Bozen am Donnerstag 1. April 27.4°C gemessen, das sind ca. 10°C mehr als für die Jahreszeit üblich. Auch auf den Bergen war es recht mild, in der Lawinengefahr äußerte sich das in einem bemerkenswerten Nassschneezyklus. Besonders Schattenhänge wurden in mittleren und teils auch in hohen Lagen das erste Mal deutlich erwärmt und durchfeuchtet, was zu einer Reduktion der Schneedeckenstabilität führte. Vor allem nasse Lockerschneelawinen wurden dabei beobachtet. Nassschneelawinen Grödnerjoch (Foto: Hermann Comploj - LK Wolkenstein, 02.04.2021) Als mit der nordwestlichen Höhenströmung in der Nacht von Karfreitag (02.04.2021) auf Ostersamstag deutlich kühlere Luftmassen heran transportiert werden, endet die Nassschneeproblematik, es stellt sich in der Folge eine günstige Lawinensituation ein. Mit der anhaltenden starken nordwestlichen Anströmung sanken die Temperaturen weiter, die tiefsten Wert

Frühjahrssituation, lokales Altschneeproblem

Bild
Der Frühling steigt immer weiter in die Höhe und macht sich zunehmend an den West-, Nord- und Osthängen bemerkbar. Während des ersten Nassschneezyklus von Ende Februar entluden sich vor allem Sonnenhänge unterhalb von 2600 m - 2800 m, sowie einige Ost- und Westhänge unterhalb von 2200 m - 2400 m. Schattseitig wurde die Schneedecke durch die deutlich geringere Sonneneinstrahlung und den größeren Kältereserven noch nicht durchfeuchtet und blieb weitgehend trocken. An diesen Hängen wurde die Schneedecke in diesen Tagen das erste Mal durchfeuchtet. Da an Nordhängen noch teils beachtliche Schneemengen vorzufinden sind, stießen einzelne Lawinen auch weiter vor und erreichten exponierte Verkehrswege.  Nassschneelawine aus Nordhang in St. Jakob - Ahrntal (Foto: 27.03.2021) Frische oberflächliche Nassschneelawine aus Nordwesthang unterhalb des Madherkopfs - Pfunderer Berge (Foto: Lawinenwarndienst, 31.03.2021) Nasses Schneebrett aus sehr steilen Südosthang, ca. 2700 m, oberhalb des Wilden Sees