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Es werden Posts vom März, 2021 angezeigt.

Frühlingshafte Verhältnisse - alten Triebschnee beachten

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Die vergangene Woche war geprägt von starkem Wind im ganzen Land. Der Föhn reichte dabei bis in Tallagen und sorgte für ungemütliche Bedingungen. Mit dem heutigen Donnerstag dreht die Höhenströmung und der Wind lässt auch auf den Bergen spürbar nach. An den Schneemessfeldern wurden über mehrere Tage hinweg Windspitzen von über 60 km/h gemessen. An den höher gelegenen Windstationen auch Werte über 100 km/h.  Starke Windverfrachtungen am Alpenhauptkamm im hinteren Passeiertal (Foto: 20.03.2021) Messwerte am Schneemessfeld Grünboden im Hinterpasseier.  Die linsenförmigen Wolken (Cumulus Lenticularis) oberhalb der Hoachenschneid (3232 m) im Martelltal deuten auf das Vorhandensein von Föhn hin. (Foto: Lawinenwarndienst, 23.03.2021) Dementsprechend vom Wind gekennzeichnet zeigt sich die Schneeoberfläche. Abgeblasene Kämme, harte, windgepresste Passagen in den Luvhängen und Triebschnee im Lee, vor allem in Mulden, Rinnen und hinter Geländekanten. Mit dem stürmischen Wind, den tiefen Temperatu

Vor allem am Alpenhauptkamm stieg mit Neuschnee und Wind die Lawinengefahr an

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Schauen wir uns mit folgender Stationsgrafik kurz den Witterungsverlauf der vergangenen Woche an: Am vergangenen Donnerstag und Freitag bestimmte eine starke westliche Anströmung unser Wetter, am Samstag hat die starke Anströmung vorübergehend auf Süd gedreht. Es ist dabei im Norden und Westen auch etwas Schnee gefallen, die Verhältnisse waren dabei aber noch mehrheitlich günstig, bei jedoch eher tiefen Temperaturen. Ab Sonntag stellte sich dann eine straffe nordwestliche Höhenströmung ein, die vor allem in Nordtirol und am Alpenhauptkamm Neuschnee brachte. Die Temperaturen sanken auf dem Signalgipfel (3499 m), am Wilden Freiger am 18. März auf unter -20°C. Die mit obiger Grafik beschriebenen Witterungsverhältnisse führten zu einem Anstieg der Lawinengefahr durch den Triebschnee. Klarerweise ist die Gefahr dort am größten, wo am meisten Neuschnee gefallen ist, also am Alpenhauptkamm. Unsere Beobachter haben dort in den vergangenen Tagen in Summe 30 bis 40 cm Neuschnee gemeldet. In den

Nach ruhiger Phase Anstieg der Lawinengefahr

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Die vergangene Woche war geprägt durch tiefe Temperaturen in der Höhe und einem stetigen Wechsel aus Sonne und Wolken. Die Lawinensituation war ruhig und veränderte sich kaum. Gefahrenstellen fand man nur in extrem steilen Schattenhängen oder in Kammnähe. Messwerte an der Station Piz la Illa 2050 m. Das Maximum der Temperatur (rote Linie) sank mit jeden Tag. Anhand der Graphen der Globalstrahlung, grüne Flächen im dritten Graph, erkennt man wie stark bewölkt es an den einzelnen Tagen war. Je kleiner die Fläche, desto bewölkter war es. Ausschlaggebend für die Schneesituation ist weiterhin zum größten Teil die Exposition und Höhenlage. Schattseitig oberhalb von 2000 m findet man meist eine lockere, kantig aufgebaute Schneedecke, die je nach Gelände mehr oder weniger vom Wind beeinflusst wurde. Südseitig hingegen hat sich ein markanter Schmelzharschdeckel ausgebildet. Dieser benötigte in den letzten Tagen mit den tiefen Temperaturen und wechselnder Bewölkung länger um, wenn überhaupt, auf

Der erste Zyklus der starken Erwärmung dieses Winters ist vorbei

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Mit Ende Februar endet auch eine milde Phase. Dies ist für Februar zwar nichts Außergewöhnliches, aber dennoch lohnt es sich einen genaueren Blick darauf zu werfen. Seit Mitte des Monats sorgte hoher Luftdruck für sonniges und mildes Wetter in Südtirol. Die Temperaturen auf 2000 m erreichten in den wärmsten Stunden oft um 10 °C. Neben den vielen Sonnenstunden und den milden Temperaturen war die Luftfeuchtigkeit aber besonders niedrig. Diese meteorologischen Faktoren beeinflussten die Schneedecke und dessen Oberfläche stark. Maßgebend hierbei waren Exposition und Höhenlage.   Die Grafik zeigt oben den Verlauf der Schneehöhe und unten den Tagesgang der Lufttemperatur (rote Linie) und die tiefen  Werte des Taupunktes (blaue Linie), der teils unter -30 °C sank. Ein Zeichen für die extrem niedrige Luftfeuchtigkeit.  Diese Wetterbedingungen in Zusammenhang mit den außergewöhnlichen Schneemengen verursachten interessante Verhältnisse. In den am meisten der Sonne exponierten Hängen (also v.a.