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Es werden Posts vom Januar, 2023 angezeigt.

Abgeblasene Kämme und eingeblasene Rinnen und Mulden

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 Nachdem der teils stürmische Wind Anfang letzter Woche einiges an Schnee verfrachtet hatte, blieb es in den Tagen darauf vergleichsweise ruhig. Eine Anströmung aus westlichen Richtungen brachte wechselhaftes Wetter. Der Wind wehte mäßig bis stark, vorwiegend aus Nordwest, und führte zu weiteren Schneeverfrachtungen. Am Sonntag drehte die Störung auf Südwest und bescherte unseren Bergen in der Folge etwas Neuschnee. Die Neuschneemengen hielten sich allerdings meist in Grenzen. Während am Gitschberg (2010 m) ganze 20 cm gemessen wurden, meldeten die restlichen Beobachter zwischen 5 cm und 10 cm Neuschnee. Die Lawinengefahr stieg innerhalb der Gefahrenstufe etwas an. Nach einer Niederschlagspause erreichte uns am Montagabend eine weitere Front mit etwas Schneefall. Zudem setzte vor allem am Alpenhauptkamm und im Ortlergebiet starker Wind aus westlichen Richtungen ein. Dieser verfrachtete den Neuschnee und teilweise auch den kantigen, lockeren Altschnee. Während Kämme derzeit teils bis zu

Analyse der Lawinenunfälle am Cirjoch im Val Chedul, Gemeinde Wolkenstein und auf dem Klausberg, Gemeinde Ahrntal vom 10. Jänner 2023

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Unfall Cirjoch, Val Chedul, Gemeinde Wolkenstein in Gröden Vier Skitourengeher befinden sich im Val Chedul im nordseitigen Aufstieg auf das Cirjoch, als die erste Person von einer Lawine mitgerissen und verschüttet wird. Die anderen drei Personen beginnen sofort mit der Kameradenrettung und allarmieren auch die organisierte Rettung. Nach etwa 45-50 min kann die ca. 2.5 m tief verschüttete Person geborgen und danach abtransportiert werden. Leider verstirbt die Person drei Tage danach im Krankenhaus. Unfalllawine im Val Chedul. Im unteren Teil der Lawinenablagerung ist der Verschüttungspunkt neben einem großen Stein (Geländefalle) zu sehen. Die Lawine ist ca. 200 m lang und im Anbruch max. 20 m breit. Der obere Teil des Hanges ist ca 38° steil, der untere Teil ist zw. 30 und 35°. (Foto: Bergrettung Gröden und Hochabtei, 10.01.2023) Laut unseren Informationen wurde der Tourengeher im unteren Teil des Hanges von der Lawine erfasst und mitgerissen. Danach sind vom oberen Teil des Hanges wei

Neue Messstationen

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 Nun ist es endlich soweit! Wie einige vielleicht schon auf der Wetterseite des Landes bemerkt haben, ging Mitte November die Wetterstation Kloangruebes (2460 m, Vinschgau) in Betrieb. Sie befindet sich oberhalb von Schleis zwischen dem Kälberberg und dem Valdaschlikopf. Jetzt kann man auf die Daten dieser Station auch über unsere Lawinenreport Seite zugreifen. Außerdem haben wir auch zwei Stationen der Eurac ( http://lter.eurac.edu/de/ ) im Matschertal auf unserer Seite unter " Wetterstationen " veröffentlichen dürfen. Wetterstation Kloangruebes (2460 m) bei Schleis. Übersicht sämtlicher Wetterstationen auf der Seite des Lawinenreports. Wo wir schon dabei sind, möchten wir noch darauf hinweisen, dass es zusätzlich zu den Messwerten der Wetterstationen unter dem Reiter "Wetter" auch noch viel anderes gibt, das nur darauf wartet entdeckt zu werden und euch bei der nächsten Tourenplanung unterstützt. Beispielsweise gibt es  Wetterkarten  auf denen Schneehöhe, Neuschne

Neuschnee nach milden Temperaturen

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Das wichtigste vorweg: Durch den teils ergiebigen Neuschnee auf eine ungünstige Altschneedecke bei gleichzeitig stürmischem Wind aus verschiedenen Richtungen stieg die Lawinengefahr in manchen Landesteilen auf erheblich, Stufe 3 an. Ende letzter Woche drehte die Höhenströmung auf Südwest und brachte beginnend mit Sonntag feuchte Luftmassen nach Südtirol. Auf der Messstation Elferspitz (2926 m) drehte der Wind am Freitag von Nordwest auf Südwest (blaue Punkte) und die Luftmassen wurden feuchter. Dies erkennt man im untersten Grafen, bei dem der Taupunkt (blaue Linie) stark angestiegen ist und schließlich die gleichen Werte der Lufttemperatur erreicht. Oberhalb von etwa 800 - 900 m schneite es im Laufe des Sonntags und Montag (8. und 9. Jänner) verbreitet. Die größten Niederschlagsmengen fielen auf einer Linie vom Ultental über das Sarntal bis ins Ahrntal. Mit über 30 cm meldeten uns die Beobachter vom Gitschberg (2010 m), Klausberg (2000 m), Kasern (1590 m) und Prettau (1449 m) die größ