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Es werden Posts vom März, 2023 angezeigt.

Lawinenunfälle am vergangenen Wochenende - Wechselhaftes Wetter sorgt für wechselhafte Schneeverhältnisse

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Rückblick auf die vergangene Woche Mit den milden Temperaturen, der hohen Luftfeuchtigkeit und der diffusen Strahlung von Ende letzter Woche wurde die Schneedecke bis weit hinauf komplett durchfeuchtet. Mit zunehmendem Wassergehalt sickert das Wasser immer tiefer in die Schneedecke hinein und staut sich an markanten Schichtgrenzen. Dort kann es durch den lokal hohen Wassergehalt zu einem Festigkeitsverlust und letztlich zu einer Lawinenauslösung kommen. Besonders betroffen waren Hänge, die das erste Mal durchfeuchtet wurden, sowie Hänge mit einem bereits schwachen Schneedeckenaufbau. Hier kam es zu mehreren spontanen Lawinenabgängen.  Am Samstag, dem 25.03.2023, ereigneten sich zudem drei Lawinenunfälle. Dabei wurden zwei Personen verletzt und zwei Personen verloren ihr Leben. Großklausental, Ahrntal - 25.03.2023 Eine einzelne Skitourengeherin war gerade im Aufstieg im Großklausental, Richtung Breitrast, als sie auf etwa 2000 m von einer nassen Schneebrettlawine ca. 180 m mitgerissen w

Nasse Lawinen - stellenweise weiterhin Schwachschichten im Altschnee

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März ist der Monat, der auf den Bergen, den Übergang von Winter in den Frühling kennzeichnet, mit all seinen Ausnahmen, die dieser Monat jede Saison bereithält. Selten variiert die Schneedecke zeitlich und räumlich so stark wie im Frühling. Von Pulver bis Firn über Sulzschnee bis hin zu pickel-harter Schneeoberfläche findet man momentan beinahe alles. Im Frühjahr haben bereits kleine Änderungen im Wettergeschehen große Auswirkungen auf die Schneedecke, ihre Stabilität sowie auf das skifahrerische Vergnügen. Bei einer wohldurchdachten Tourenplanung bringt dies aber durchaus seine Vorteile. Kurzer Rückblick Am vergangenen Freitag, 17.03.2023 lag die Nullgradgrenze auf über 3000 m, wodurch zahlreiche nasse Lawinen abgingen. Vor allem betroffen waren Ost-, Süd und Westhänge unterhalb von 2600 m. Vereinzelt waren auch steile Südhänge unterhalb von 3000 m betroffen. Wer rechtzeitig unterwegs war, fand in der Abfahrt guten Firn vor. Nassschneelawine in der Nähe des Riesernocks auf 2.933 m See

Nach Neuschnee und Wind folgt erneute Erwärmung - Zunehmende Durchfeuchtung der Schneedecke

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Am Dienstag, 14.03.2023 brachte ein Italientief im ganzen Land Niederschlag. Während es am Alpenhauptkamm stellenweise bis in Tallagen schneite, lag die Schneefallgrenze in den Dolomiten zum Teil auf über 2000 m. Mit der am Nachmittag durchziehenden Kaltfront verteilten sich die Niederschläge wie folgt: 24 h Neuschneesummen vom 13. und 14. März an unseren Beobachterstationen. Zu beachten ist, dass es an einigen Stationen zumindest zeitweise auch geregnet hat, damit kann auf den Bergen neben den Beobachterstationen deutlich mehr Schnee gefallen sein. 24h Niederschlagssumme an den Talstationen vom 14.03.2023. Am meisten Niederschlag fiel im Norden und Westen des Landes. Die Station Sarnthein registrierte mit knapp 30 mm am meisten Regen.  Begleitet wurden die Schneefälle von starkem Wind. Zunächst stark aus südwestlicher Richtung und mit Durchzug der Kaltfront aus Nordwesten. Damit sanken auch die Temperaturen rapide ab. Die Messwerte an der Station Wilder Freiger auf 3399 m zeigen den V

Nach günstigen Verhältnissen vor allem im Norden leichter Anstieg der Lawinengefahr

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Die Lawinensituation war seit Erscheinen des letzten Blogs verbreitet günstig. Sehr vereinzelt war das Altschneeproblem noch ein Thema, doch es wurden keine Lawinenabgänge gemeldet. 05. März - ein seltenes Bild: Fast im gesamten Alpenbogen herrscht geringe Lawinengefahr. Am letzten Wochenende war das Wetter frühlingshaft und sonnig. Anfang der Woche brachte sodann eine westliche Höhenströmung feuchte Luftmassen, wodurch es im ganzen Land zunehmend unbeständig wurde. Lokal fielen seit Montag immer wieder ein paar Zentimeter Schnee. Diese lagerten sich auf einer harten Schneeoberfläche ab. Der mäßige bis starke Wind aus westlichen Richtungen konnte den frischen und weichen Schnee an der Oberfläche leicht verfrachten. Der Triebschnee führte am Alpenhauptkamm und am Ortler zu einem Anstieg der Lawinengefahr auf Stufe 2 - mäßig. Mittlere Windgeschwindigkeit (grün), Windböen (rot) und Windrichtung (blaue Punkte) am Rauhjoch (2926 m) im Passeiertal. Am Mittwoch blies der Wind mäßig bis stark.

Wenig Schnee - verbreitet geringe Lawinengefahr

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Mit vergangenem Wochenende wurde die seit Mitte Februar andauernde Wärmperiode beendet und die rasche Schneeschmelze konnte dadurch zumindest gebietsweise etwas abgebremst werden. Während zu Beginn der vergangenen Woche (21.02.2023) die Nullgradgrenze noch auf  3000 m bzw. darüber lag, sank sie Anfang dieser Woche (27.02.2023) kurzzeitig auf unter 500 m ab.  Tägliche Abweichung der Temperatur im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt auf der 3105 m hohen Lengspitze im hinteren Ahrntal. (Stand 03.03.2023)  Der Temperaturverlauf am Wilden Freiger (3399m). Während die Temperaturen am 22.02.2023 auch kurzzeitig bei 0 °C lagen, sanken sie am Sonntag, 26.02.2023 zeitweise unter - 20 °C. Seit 27.02.2023 stiegen die Temperaturen wieder kontinuierlich an. Die Beobachterdaten aus Rein in Taufers zeigen den markanten Rückgang der Schneehöhe seit Anfang Februar. An der Beobachterstation Pens im Sarntal wurde seit Beginn der Messungen noch nie so wenig Schnee aufgezeichnet.  Verantwortlich für die