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Es werden Posts vom April, 2023 angezeigt.

Anstieg der Nassschneelawinenaktivität mit Regen und Wärme - Ende der Warnsaison 2022/23

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Wichtige Information: Am kommenden Sonntag, 30.04.2023 wird der letzte Lawinenreport dieser Saison für den 1. Mai veröffentlicht.  Kein Lawinenreport bedeutet aber nicht keine Lawinengefahr. In hohen Lagen und im Hochgebirge muss die Lawinengefahr weiterhin berücksichtigt werden. Informationen über die aktuelle Schnee- und Lawinenlage werden weiterhin im Blog veröffentlicht, insbesondere bei größeren Änderungen.  Rückblick Der April machte letzte Woche seinem Namen alle Ehre. Während am vergangenen Wochenende die Temperaturen auf frühlingshafte Werte kletterten und damit vermehr Nassschneelawinen abgingen, kühlte es in den darauffolgenden Tagen erneut deutlich ab und mit Neuschnee wurde es auf den Bergen wieder winterlich. Nasse Lockerschneelawine vom vergangenen Wochenende unterhalb der Edelrauthütte. Mit der Erwärmung und der hohen Luftfeuchtigkeit wurde die Schneedecke auch an Nordhängen unterhalb von ca. 2400 m durchfeuchtet. (Foto: Lawinenwarndienst, 27.04.2023) Am Sonntagabend,

Lawinengefahr durch Neuschnee, Wind und Temperaturanstieg nicht zu unterschätzen!

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Neuschnee und Wind ließen die Lawinengefahr erneut ansteigen:   Ein Tiefdruckgebiet über Süddeutschland brachte in den vergangenen Tagen flächendeckende Niederschläge. In der Höhe wurde es dadurch wieder winterlich. Die Lawinengefahr stieg mit Neuschnee und Wind vielerorts an und erreichte aufgrund des Neuschneeproblems Gefahrenstufe 3, erheblich. Niederschlagsverteilung von Mittwoch 19.04. bis Freitag 21.04. Etwas überraschend waren die großen Niederschlagsmengen im Raum Brixen/unteres Pustertal. Seit 20.04.2023 schneite es verbreitet zwischen 20 und 40 cm.  Die Verteilung war aufgrund des anfangs konvektiven Niederschlagscharakters recht unterschiedlich. Vor allem auf der Linie Brixen-Terenten fielen bereits am Donnerstagvormittag 30 - 40 mm. Danach verlagerte sich der Niederschlag vor allem in die typischen Südstaulagen, das heißt auf die Linie Ultental bis ins hintere Passeiertal. Im oberen Vinschgau fiel am wenigsten Niederschlag. Die Schneefallgrenze lag gebietsweise bei 1000 m.

Nach landesweiten, teils ergiebigen Schneefällen in Kombination mit Wind ist Vorsicht und Zurückhaltung nötig

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Achtung: Nach den ergiebigen Schneefällen ist die Situation auf den Bergen hochwinterlich und die Lawinengefahr erheblich, Stufe 3.   Auch am Wochenende geht die Lawinengefahr nur langsam zurück. Gebietsweise kann die Lawinengefahr mit dem starken Wind am Sonntag sogar erneut ansteigen.  Es gilt, mit Vorsicht und Zurückhaltung unterwegs zu sein und die Situation auf keinen Fall zu unterschätzen . Neu und Triebschnee sind oberhalb der Waldgrenze noch störanfällig und können schon von einzelnen Wintersportlern leicht ausgelöst werden.  Rückblick: In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag sorgte ein Tief über Norditalien verbreitet für Niederschläge. Anfangs lag die Schneefallgrenze noch auf 1500 m, mit dem Einsickern von kälterer Luft aus Norden und der Intensivierung der Niederschläge sank die Schneefallgrenze auf unter 1000 m ab.  Verbreitet kamen 20 - 40 cm Neuschnee zusammen. Am meisten Neuschnee gab es in den Dolomiten, hier fielen von Mittwoch, 12.04.2023 bis Freitag, 14.04.2023 ste

Lawinenunfallanalyse "Stoankarl" - Tiergarten Spitz - Graun im Vinschgau, 02.04.2023 --- Aktuelle Situation und kurzer Ausblick

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 Lawinenunfall "Stoankarl" - Tiergarten Spitz - Graun im Vinschgau - 02.04.2023 Am Sonntagmorgen kam es im sogenannten "Stoankarl" im Aufstieg auf den Gipfel der Tiergarten Spitz (3068 m) in Langtaufers zu einem Lawinenunfall. Dabei wurden sieben Personen von der Lawine mitgerissen: Vier Personen wurden nur teilweise verschüttet, drei wurden komplett verschüttet. Von den drei verschütteten Skitourengehern konnten zwei Personen nicht mehr gerettet werden, eine Person überlebte den Unfall schwer verletzt. Unfalllawine vom Hubschrauber aus gesehen. (Foto: Armin Plangger, 02.04.2023) Die Unfalllawine ist im Anbruch ca. 150 m breit und ca. 450 lang. (Foto: Lawinenwarndienst Südtirol, 03.04.2023) Bei dieser Lawine handelt es sich um eine trockene,  große Schneebr ettlawine  (Größe 3), die auf ca. 2870 m im nordnordost-exponierten Gelände angebrochen ist. Im Bereich des Anbruches war das Gelände zwischen 35° und 40° steil. Einen Tag nach dem Unfall waren wir für einen Loka