Es ist Osterzeit, es wird kalt und schneit!

 Nach den frühlingshaften Verhältnissen letzter Woche hat es am Wochenende mit dem Durchzug einer Kaltfront markant abgekühlt. Die Nassschneeproblematik hat sich somit etwas beruhigt. Die Gefahr vor frischem Triebschnee hat dafür kurzzeitig etwas zugenommen. Am Mittwoch, 27. März, steigt die Lawinengefahr mit Neuschnee und Wind wieder auf Stufe 3 - erheblich.

Gewitter und Schneefälle am Wochenende

Am Samstag, 25. März, ist von Nordwesten her eine Kaltfront über das Land gezogen. Zwischen, Donner und Blitz, Regen, Schneefall, Graupel und teilweise stürmischem Wind war bei diesem Niederschlagsereignis alles dabei.

Die Wetteraufzeichnungen an der Stutzenalm (2050 m) und der dazu gehörigen Windstation Dannelspitze (2808 m) in Pfunders erkennt man sehr gut die Ankunft der Kaltfront: Am frühen Nachmittag des 23. März sanken die Temperaturen in kürzester Zeit um mehrere Grad Celsius. Zugleich wurde der Wind plötzlich stärker und drehte auf Nordwest. Auch die Schneehöhe wuchs an.
24-Stunden Niederschlagsverteilung für den 23. März: Der meiste Niederschlag fiel in der östlichen Landeshälfte. Die größten Niederschlagsmengen wurden in den Pragser Dolomiten verzeichnet.
Gegen 15.00 Uhr erreichte die Kaltfront am 23. März auch das Ahrntal: Wind und Graupelschauer waren die Folge. (Foto: Ewald Beikircher, 23.03.2024)
Auch in den Grödner Dolomiten (Seceda) fiel der Niederschlag als Graupel. Zeitweise regnete es hier bis auf 2000 m hinauf. (Foto: David Demetz, 23.03.2024)
Unterhalb der Ötschspitze (Sarntal) auf 2070 m wurde unterhalb einer 2 cm dicken Kruste eine 5 cm dicke Graupelschicht entdeckt. (Foto: Peter Payrer, 26.03.2024)

In der Höhe fiel der Niederschlag als trockener Neuschnee, der leicht vom teils stürmischem Wind verfrachtet werden konnte und frische Triebschneeansammlungen bilden konnte. Auch wenn diese durchaus störanfällig waren, blieben sie meist nur klein.

In der Höhe (Seeberkopf, Langtaufers, 2800 m) hatte die Kaltfront vom 23. März frischen Pulver gebracht. (Foto: Josef Plangger, 24.03.2024)
Der Neuschnee vom 23. März fiel teilweise mit starkem bis stürmischem Wind und es bildeten sich frische, teilweise störanfällige Triebschneeansammlung. Im Foto eine spontane Schneebrettlawine unterhalb der großen Zinne. (Foto: Florian Leitner, 24.03.2024)

Neuschnee kurz vor Ostern

Nach einem kurzen Zwischenhoch am Montag, 25. März, war es heute, 26. März, wieder trüb und es schneite gebietsweise etwas. Morgen, am 27. März, erreichen uns von Südosten her feuchte Luftmassen. Diese bringen vor allem im Ultental, im Passeiertal und in den südlichen Dolomiten einiges an Neuschnee. Der Wind bläst stark aus südlichen Richtungen. Der frische Neu- und Triebschnee kommt vor allem in steilem, windberuhigtem Schattengelände auf weichen Schichten zu liegen. Hier wird die Schneedecke recht störanfällig und Lawinen können durchaus schon von einzelnen Wintersportler:innen ausgelöst werden oder auch spontan abgehen. Lawinen mittlerer Größe sind durchaus zu erwarten.

Akkumulierte Neuschneesummen für die Sextner Dolomiten (2484 m): Beginnend am Mittwoch Nachmittag, 27. März, fallen bis Donnerstag in Summe knappe 40 cm Neuschnee.

Mit den milden Luftmassen aus dem Süden steigt die Schneefallgrenze teilweise sogar auf 2000 m.

Vor allem im Ultental, Sulden, Schnalstal, Passeiertal und in den Sextner Dolomiten fällt in Summe fast ein halber Meter Schnee.

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